Ein wenig Zensurgeschichte

Dass Texte der Zeitschrift "Radikal" in Deutschland zensiert werden, hat 1996/97 schon für Aufsehen gesorgt. Seit gestern muß nun der Niederländische Provider XS4ALL auf Geheiß der Deutschen Bahn AG den Zugang zu den Seiten von "Radikal" sperren (siehe dazu Telepolis-Artikel). Es ist jedoch noch nicht das letzte Wort in diesem Fall gesprochen worden. Wir dürfen gespannt sein.

Schon zum ersten Fall schrieb Wau Holland in seiner so süffisanten Art eine kleine Historie der (Presse-)Zensur.

Eine Podiumsdiskussion im Rahmen des Chaos Communication Congresses '96 zeigte, dass sich schon vor Jahren dieselben Personen wie heute in der NRW-Zensurproblematik mit dem Thema beschäftigten.

Pikantes am Rande: In diesem Text steht "Michael Schneider warnte vor den nächsten Aktionen der BAW [Bundesanwaltschaft], die nach den Entscheidungen über Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz (IuKDG) und den Mediendienste-Staatsvertrag bald zu erwarten seien und sicherlich sehr "unangenehm" würden.". Besagter Rechtsanwalt Michael Schneider war derzeilt als Vorstandsvorsitzender des Internet-Wirtschaftsverbandes eco (Electronic Commerce Forum e.V.) und in der deutschen Arbeitsgemeinschaft von Internetprovidern ICTF tätig. Heute ist er Geschäfsführer der Firma "Bocatel" GmbH & Co., die von der Bezirksregierung Düsseldorf mit den Firmen IntraNet GmbH (dessen Gründer Schneider 1996 war), Webwasher und der Universität Dortmund den Auftrag zum Projekt "Filterpilot" erhalten hat.

FH Düsseldorf zensiert nun auch

Wie wir von Studenten an der FH Düsseldorf erfahren haben, wird nun auch dort das Internet gefiltert. Im Gegensatz zu dem von einigen Providern verwendeten Verfahren, auf DNS Ebene zu sperren, filtert die FH auf TCP Ebene; es wird speziell TCP Port 80 (HTTP) der betreffenden Adressen geblockt.

Bisher hat die FH auf unsere Nachfrage nicht reagiert, wir sind allerdings immer noch an einer Stellungnahme interessiert.

Fundsachen des ./easter -h -egg

Auf der Veranstaltung sind ein paar Sachen liegen geblieben. Eine Jacke, schwarz, ohne Aufdruck, ohne Inhalt, ein Pullover, schwarz, gewebt, ohne Aufdruck und eine Luftmatraze, älteres Modell, ein wenig versifft. Sollte sich in den nächsten zwei Wochen keiner melden, werden die Gegenstände für einen guten Zweck entsorgt.

Außerdem freuen wir uns über den nun größeren Vorat an Mehrfachsteckdosen. Wer unbedingt seinen markierten Strom-Hub zurück haben möchte, kann ihn auf dem Postweg empfangen (Porto zahlt Empfänger).